Nach diesem Wochenende kann gut und gerne die Vermutung an den Tag gelegt werden, dass dies der torreichste Samstag in der Geschichte des FcH war. Die Junioren boten bereits hervorragende Unterhaltung (25:1, 7:1, 2:7) und auch die zweite Mannschaft konnte im Abendspiel einen Kantersieg (11:1) gegen Wangen an der Aare einfahren. Im Spiel der 1. Mannschaft gegen den Sc Flumenthal gab es nicht weniger Tore zu bestaunen.

Im ersten Rückrundenspiel gegen den Tabellenletzten Flumenthal gingen wir als Favorit in die Partie. Doch dass wir häufig nicht mit der Favoritenrolle umgehen können, haben wir schon mehrmals bewiesen. Gerade nach dem kräftezerrenden Cupspiel gegen Mümliswil sollte sich dies, vor allem in der ersten Halbzeit, wieder bewahrheiten. Dennoch haben wir uns viel vorgenommen und wollten das Spiel bereits früh in die richtigen Bahnen lenken.

Dies schafften wir auch. Bereits der erste Angriff führte zu mehreren Abschlüssen aus hervorragenden Positionen. Nach mehrmaligem Blocken gelangte der Ball zu Schalt, der da weitermachte, wo er gegen Mümliswil aufhörte. Mit einem Aussenristschlenzer in den entfernten Winkel eröffnete er den Torreigen. Leider zeigten wir bereits bei der ersten Standardsituation des Gegners unser «Favoritengesicht». Eine Freistossflanke aus dem Halbfeld durfte ein Flumenthaler seelenruhig zum Ausgleich einnicken. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 5 Minuten gespielt. An diesem Tag sollten wir jedoch zu etlichen weiteren Chancen kommen. Es dauerte eine Viertelstunde, ehe wir erneut durch Schalt in Führung gehen können. Er versenkte den Ball aus rund 18 Metern Torentfernung per Volley in die untere Torecke. Erneut ein sehenswerter Treffer und nicht der letzte an diesem Tag. Diesmal hielt die Führung. Und zwar für ca. 10 Minuten, ehe wir den Ball im Spielaufbau auf der linken Seite verloren und der gegnerische Mittelfeldspieler unbedrängt einen Traumpass in Richtung Stürmer schlagen konnte. Dieser tauchte somit allein vor Quick-Nick auf und liess dem Torhüter keine Chance. Unsere nächste Führung liess nicht lange auf sich warten. Ein Fuss im Gesicht von Papivan sorgte dafür, dass der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Klar ist Kayhan Bahcivan, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, nicht der Grösste, Stollenschuhe haben in dieser Höhe dennoch nichts zu suchen. Schalt verwertete in der 42 Minute den Strafstoss souverän.

Mit dieser Führung in die Pause? Das wäre zu langweilig. Kurz nach dem Anstoss bugsierten die Flumenthaler das Spielgerät mittels Bogenlampe in unseren Sechzehner. Abseitsverdächtig gelangte erneut der Flumenthaler Stürmer alleine vor Quick-Nick an den Ball. Dieser machte gekonnt die Ecken zu und liess so den Ball nicht passieren. Beim Abschluss stiessen die beiden Kontrahenten jedoch so unglücklich zusammen, dass sich der gegnerische Stürmer verletzte. Der Schiedsrichter pfiff ab und der Gegner musste minutenlang auf dem Feld behandelt werden. Auf Grund des Unterbruchs pfiff der Schiedsrichter zu aller Überraschung in die Pause. Schwierige Situation für den Unparteiischen, welcher jedoch die falsche Entscheidung traf. Er hatte im Hinterkopf, nach der Unterbrechung einen Elfmeter für Flumenthal zu geben. Unter diesen Umständen hätte er aber nie und nimmer zur Pause pfeifen dürfen. Also zog sich Quick-Nick unter Protest die Handschuhe wieder an und versuchte den Penalty zu parieren. Obwohl er dran war, reichte es zum erneuten Ausgleich. Anspiel Hägendorf und immer noch nicht Pause. Der Schiedsrichter gab zu verstehen, dass auf Grund des Unterbruchs noch 6 Minuten zu spielen seien. Diese verbleibenden Minuten nutzten wir, um doch noch mit einer Pausenführung in die Kabine zu gehen. Papivan durfte beweisen, dass er einen starken linken Fuss hat und drosch das Leder mit einem Halbvolley (nach eigener Aussage) «i Bögu». 4:3 Pausenführung – alles richtig gemacht, oder René Scherz? Unser Trainer zeigte sich trotz Führung weniger zufrieden. Die Winterpause kam wohl gerade Recht, damit sich seine Nerven endlich ein paar Monate erholen können.

Der zweite Durchgang startete weniger fulminant als der Erste. Es gab jedoch erneut einige Tore zu bestaunen. Nach einigen ungenützten Gelegenheiten auf beiden Seiten stellte Scherz, beim Stand von 4:3 wohlgemerkt, auf eine Dreierkette um. Kurz nach dieser Umstellung hätten die Flumenthaler ausgleichen können, ja sogar müssen. Doch Quick-Nick oder ein Teil des Abwehrverbundes war jeweils zur Stelle. So konnten wir unseren Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen und den Sack auf der Gegenseite zumachen. Der mittlerweile eingewechselte, Coiffure-Verweigerer Gipsy, sorgte für die Vorentscheidung. Kurz darauf hätte er einen Doppelpack schnüren können. Schalt, der im Privatduell mit dem Trimbacher Ex-Kollegen Lucien Baumgartner noch einen Treffer zurücklag, klaute Gipsy vor dem leeren Tor den Treffer und schloss so mit seinem 11. Saisontreffer (6 davon gegen Flumenthal) zu seinem Dorfkollegen auf. In der Schlussphase durfte sich Lokomotivführer Hafed auch noch in die Torschützenliste eintragen, und wie. So einfach der eine Treffer war, den er nur noch über die Linie drücken musste, so schwer war der andere. Ein Solo über die rechte Seite mit anschliessendem Degradieren des Torhüters zu einer Slalomstange sorgte für das 8:3.

Da Quick-Nick zur Pause beteuerte, er möchte nicht mehr als 3 Tore kriegen, liessen wir die Flumenthaler in der Nachspielzeit noch einmal gewähren. Wäre doch zu schön, wenn Quick-Nick eine Hälfte zu Null spielen darf. Der 4. Treffer für Flumenthal und wieder ein viel zu leichter. Mit diesem Treffer endete diese ereignis- und torreiche Partie.