In den Medien wurde seit Monaten spekuliert. Stellt der FC Hägendorf nach Jahren der Abstinenz endlich wieder eine Seniorenmannschaft (oder 30+ wie es heute heisst)? Die Antwort ist ja und was für eine. Ob des Spielermaterials, welches dem Trainerteam Fischer/Flück zur Verfügung steht, dürfte so mancher Aktivtrainer vor Neid zergehen.

Die Hägendörfer starteten mit Katze Isler im Tor und agierten im 4-4-2 System. Das Innenverteidiger Duo bildeten Gianni Chiellini und Reti Ramos, auf den Seiten unterstützt von den beiden Haudegen Bötti Michi und Dönn André. Das Zentrale Mittelfeld bekleideten Pummerchen Dome und Matteo Risotto. Über den rechten Flügel agierte Capitano Santamaria und auf links bekam Astrophysiker Edin seine Chance. Den Angriff bildeten Raketenmann Artattack zusammen mit Sturmtank Jeton (seines Zeichens breiter als der Türsteher). Ibra Wyss sass aufgrund seiner Abwesenheit im Abschlusstraining und sehr zum Unmut der zahlreichen Zuschauer, nur auf der Bank. Kaum vorzustellen, dass sich sein Namensvetter in Mailand ebenfalls und ohne zu murren auf die Bank gesetzt hätte. Immerhin befand sich unser Ibra in guter Gesellschaft. Umgeben von Papa Goran, Büttiker-Monteur Theili und Weltenbummler Bürgi.

Das Spiel startete verhalten mit etwas mehr Ballbesitz für die Hägendörfer. Ein spezieller Dank gilt übrigens dem Schiedsrichter, welcher die Torschützen und vor allem den Zeitpunkt nicht eingetragen hat und dem Autoren somit ein Ei legte. Wurde dieser doch spontan und erst nach dem Spiel zum Verfassen dieses Berichts verdonnert. Ansonsten hätte er wohl einen Notizblock mitgenommen.

Jedenfalls kam es mehr oder weniger früh im Spiel (4. Minute +/-) zu einem Eckball für den Gast aus der Klus oder war es ein Freistoss? Wohl eher Freistoss. Egal, der Ball lag plötzlich frei vor Balsthal Stürmer Andy Dietschi und dieser stocherte ihn in bester Torjägermanier über die Linie. 0:1 Rückstand, nicht unverdient aber auch nicht verdient, es war einfach plötzlich so. Im Anschluss bestellte S. Schalt dem Autoren das zweite Bier obwohl das Erste mindestens noch halb voll war.

Das Gezeigte lud eigentlich nicht zum Frusttrinken ein. Die Hägendörfer wurden nämlich immer besser. So schnappte sich Artattack ungefähr nach 17 Minuten auf der linken Seite das Leder, zog in Arjen Robben Manier (verkehrt herum) nach innen und versenkte das Spielgerät halb schlenzend halb Vollspann in der rechten unteren Torecke. 1:1 Ausgleich, die Hägendörfer Westkurve war in Ekstase und das erste Bier des Autoren war nun endlich leer. Ungefähr sechs Zeigerumdrehungen später brachte Astrophysiker Edin die Heimmannschaft in Führung. Dies nach einer schönen Kombination. Der Ball wurde vor dem Sechzehner quergelegt und der Torschütze traf aus vollem Lauf und dieses Mal definitiv per Vollspann in die rechte untere Torecke. Edins Tor sorgte für einigermassen grosse Verwunderung. Hätte er diesen Ball zu Aktivzeiten wohl noch auf das Dach der Raiffeisenarena spediert.

Bis zur Pause passierte dann nicht mehr viel. Resultatmässig jedenfalls nicht. Ziemlich sicher kam es noch zu ein paar Halbchancen vielleicht sogar auf beiden Seiten. Jedoch hat der Schreiber nicht ganz alles mitbekommen. Wurde er doch von der Prominenz aus Hägendorf in viele tolle Gespräche verwickelt und schliesslich war er ja auch noch an seinem zweiten Bier. Durch die Hägendörfer Brille würde er aber sagen, dass unsere Senioren die Oberhand hatten.

Spielertrainer Dani mit money sah dies in seiner Pausenansprache etwas anders. Er war völlig elektrisiert von der tollen ersten Halbzeit. Er hat Gänsehaut und es standen ihm, sagen wir einmal, die «Haare» zu Berge.

Vorab, die zweite Halbzeit bot einiges an Spektakel. So reichte es bis zum Schlusspfiff nur noch für ein drittes Bier. Neben all dem Gebotenen blieb schlicht nicht ausreichend Zeit zu trinken. Schon 5 Minuten nach Wiederanpfiff stand unser Capitano 20 Meter vor dem Tor plötzlich ganz alleine da. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und schlenzte den Ball in den rechten Winkel. Seinen Jubel im Stile von Dybala sorgte für allgemeine Heiterkeit auf den Rängen. Wieder 5 Zeigerumdrehungen später stach Risotto in den Sechzehner. Der Klus Verteidiger grätschte etwas gar übermotiviert zum Klärungsversuch. Der Ball war mittlerweile zwar bereits über der Grundlinie. Matteo fädelte aber gekonnt ein und setzte zur Flugshow an. Penalty. Ein Fall für Artattack. Dieser verlud den Goalie locker flockig und schob den Ball in die untere linke Torecke. 4:1 der Mist war geführt oder doch nicht?

Im Anschluss entwickelte sich nämlich ein offener Schlagabtausch. Wobei Katze Isler ein ums andere Mal seinem Namen alle Ehre machte. Und auch die Hägendörfer liessen sich nicht lumpen im Vergeigen von Hochkarätern. Artattack köpfelte den Ball beispielsweise aus zwei Metern über den Kasten. Im Interview nach dem Spiel meinte der Akteur, er wurde in dieser Situation von den bereits jubelnden Zuschauern und von einem hochstehenden Fuss des gegnerischen Verteidigers erschreckt. Ansonsten hätte er den Hattrick natürlich geschnürt.

Mittlerweile war auch Spielertrainer Dani mit money auf dem Feld. Dieser musste jedoch öfters Gras und sporadisch einen Ellenbogen fressen. So hatte er nur einen grossen Moment, als er Sturmtank Jeton steil anspielte. Gott sei Dank ging diesem auf halbem Weg die Luft aus, sodass er nur noch mehr schlecht als recht abschliessen konnte. Ansonsten hätten wir nach dem Spiel nur noch ein Thema gehabt und zwar der geniale Assist von «Fussballgott» Flück.

Trainer A. Fischer, gekleidet im 50er-Jahre Look, hätte beinahe noch einen Jahrhundertwechsel gemacht. Vor einem Freistoss wechselte er Büttiker Monteur Theili ein. Dieser wurde dann auch prompt angespielt, scheiterte aber kläglich. Ibra und Papa Goran kamen natürlich auch noch rein und machten die FCH-Abwehr in den Schlussminuten zu einem Bollwerk. Auch Weltenbummler Bürgi wurde eingewechselt und beackerte den rechten Flügel unermüdlich.

Irgendwann kurz vor Schluss stolperte sich Theili doch noch zu seinem ersten Saisontreffer.

5:1 Endstand. Gelungener Auftakt vor ausverkauftem Haus. So kanns weiter gehen. Wir freuen uns und sind stolz wieder Senioren zu haben. Gute und Trinkfeste noch dazu.

Nebenschauplätze:

  • Freitag 27. August so gegen 19.20 Uhr. Der Dress-Sponsor verspricht Sturmtank Jeton Freibier nach allen Heimspielen. Dies als Dank für die riesige Werbefläche auf dessen Brust.
  • Freitag 27. August so gegen 19.45 Uhr. Mama und Papa Wyss legen am Spitzenrüti 13b das «Jätthäckeli» beiseite und machen sich nach gefühlt 2 Jahrzenten wieder einmal auf den Weg in Richtung Sportplatz Breite um ihrem Sohn Ibra zum Saisonauftakt beizustehen.
  • Freitag 27. August so gegen 19.50 Uhr. S. Schalt reicht seinem Kritiker Hansrüedi zur Begrüssung die Hand.

 

Man of the Match und Topfavorit auf den “Ballon d’Or” in diesem Jahr: