Am Dienstagabend stand ein wegweisendes Spiel gegen Mümliswil auf dem Programm. Verlieren verboten hiess die Devise. Denn bei einer Niederlage würde sich die Lücke zu den unteren Plätzen schliessen. Dies wollten wir natürlich mit aller Kraft verhindern.

Unter diesen Vorzeichen starteten wir engagiert in die Partie. Bereits in der Startviertelstunde konnte Miro, natürlich der mit der Nr. 16 (sonst wäre es ja ich, und mit meinem linken Fuss wäre der Ball knapp bis in den Strafraum gekommen) mit einem Traumtor in den Winkel seine Farben in Führung bringen. Bereits einige Zeigerumdrehungen später erzielte er vermeintlich sein 2. Tor. Diesmal mit dem rechten Fuss und nur ungleich weniger spektakulär. Von rund 16 Metern drosch er das Spielgerät mit seinem schwächeren Fuss an die Lattenunterkante. Der Ball sprang auf und ins Feld. Ob er drin war, wissen nur die Götter und natürlich der Schiedsrichter, welcher sich sofort für «kein Tor» entschied, dies vermutlich aufgrund der Torlinientechnik. So einseitig, wie das die ersten Zeilen zu vermuten liessen, war das Spiel in der Startphase aber nicht. Auch Mümliswil kam gleich zu Beginn zu einem Hochkaräter, als ihr Stürmer aus ungefähr 5 Metern Entfernung Nick anschoss. Hier hat sich Fast Food und Bier bei unserem Torhüter ausgezahlt.

Dass es zur Pause weiterhin nur 1:0 stand und nicht 2:0 oder auch 3:2 war dem Unvermögen der Angriffsreihen auf beiden Seiten, oder auch dem starken Intervenieren der Abwehrkette zu verschulden. So ging es in die Pause, in der Scherz sich über die mangelhafte Chancenauswertung beklagte.

Da wir so gerne auf unseren Trainer hören, machten wir zu Beginn des zweiten Durchgangs munter mit dem Versieben von guten Gelegenheiten weiter. Dabei liessen wir etliche Hochkaräter liegen und es kam, wie es kommen musste: «Wer sie nicht macht, bekommt sie!». Und so konnte Mümliswil durch einen trockenen Flachschuss von ausserhalb des Strafraums, via Innenpfosten das Score ausgleichen. Wer nun denkt, das Spiel sollte kippen, hat die Rechnung nicht mit unserem Matchberichtautor gemacht. (Wer kein Freund unserer Nr. 4 ist, sollte die nächsten, «etwas» subjektiv geschrieben Zeilen überspringen) MB4, wie ihn (mich) Dodo seit neustem nennt, rückte bei einem Standard nach vorne, und vermochte zum Glück nicht gleich wieder sofort nach hinten, als der Ball ein erstes Mal geklärt wurde. Anschliessend hatte MB4 einen Geistesblitz und lauerte auf Höhe der Offside-Linie auf den zweiten Ball, welchen Driton mit dem Innenrist wieder nach vorne spedierte. Diesen Ball nahm MB4 selbstverständlich perfekt mit und überlegte sich dabei, in welchen Winkel er das Spielgerät zimmern sollte. Plötzlich hörte er aber die Pfeiffe eines Lokomotivführers, welcher mitgelaufen war. So legte er mustergültig und mannschaftsdienlich quer, wo Langhaar Gipsy vor Lokomotivführer Hafed nur noch einzuschieben brauchte. Zemp drehte sich bei diesem Tor wohl direkt auf seinem Liegestuhl.

Nun schien das Spiel, trotz der nur knappen Führung, gelaufen. Ein paar Minuten später konnte Schalt endlich eine seiner Chancen nützen und erzielte doch noch sein Tor. Er wurde im Sechzehner freigespielt und traf doch noch standesgemäss zum 3:1. Vor diesem Tor durfte er sich aus verschiedenen aussichtsreichen Positionen versuchen, hat aber womöglich nicht so viel Zielwasser wie Bier zu sich genommen. Sonst hätte er an diesem Abend mindestens 4 Treffer erzielt. Auf Grund verschiedener Wechsel litt der Spielfluss ein wenig, Chancen erspielten wir uns aber weiterhin. Ein weiteres Highlight bot sich mit der Einwechslung unserer Nummer 10 Cristiano Felice Santamaria. Da sich eine weitere Niederlage anbahnte, öffnete Mümliswil hinten ein wenig und warf fast alles nach vorne. Dies führte dazu, dass wir unseren italienischen Oldtimer mit der prestigeträchtigen Trikotnummer bei einem Konter freispielen konnten und er dem etwas langsameren Verteidiger davonzog (wohlgemerkt Jahrgang 1983). Diesen Treffer liess er sich nicht nehmen, so hätte er doch vor dem Torwart querlegen können. Er versenkte die Kugel aber routiniert im Eck und liess dem Torwart keine Chance. Noch bevor der Ball die Linie überquerte, drehte er zum weltbekannten Torjubel ab. Die Dybala-Maske beiseitegelegt, setzte er zum Sprung an und die ganze Hägendörfer Nord-West-Kurve skandierte «Siiiiiiiiiii». Was wäre wohl geschehen, hätte Felice seine 2. Chance auch noch verwertet…

Das 4:1 bedeutete zugleich das Schlussresultat. Ein schlussendlich verdienter Sieg, auch wenn nicht alles rund lief. Dennoch sind 3 Punkte, 3 Punkte. Alles haben wir an diesem Abend sicherlich nicht falsch gemacht. Auch nicht die Einwürfe..

Randbemerkung: wir haben nicht einen Topscorer mit 15 Toren, sondern drei mit je 5 Treffern (Langhaar Gipsy, Schalt & Coolman). Spricht für das Team. Was ebenfalls für den breiten Kader spricht ist die Tatsache, dass wir trotz veschiedenen Absenzen 18 Mann auf das Matchblatt bringen konnten.